}TEST VOLLVERSTÄRKER
Alles außer Plastik
K
o m m e n Sie m al m it, b a t m ich
Peter M ühlm eyer, C hef des d eu t-
sch en P ro -Ject-V ertrieb s A udio
T rad e w äh ren d d e r H igh E nd im M ai.
„Ich habe da etwas ganz Spezielles, das
so klein u n d unauffällig d ah erk o m m t,
dass es leicht ü b erse h en w ird - aber
in A k tio n n ic h t zu ü b e rh ö re n ist.“
Einige Tage nach der Messe kam dann ein
1850-Gramm-Leichtgewicht in der Redak-
tio n an, das für sich in A nspruch nahm ,
n ich t n u r ein extrem ko m p ak ter V oll-
verstärker, so n d ern darüber hinaus auch
no ch ein D /A -W andler, ein B luetooth-
E m p fän g er m o d e rn ste r P räg u n g , ein
P hono- sowie ein K opfrörerverstärker zu
sein. U nd, so hatte M ühlm eyer beh au p -
tet, der Zwerg sei in jeder Disziplin unge-
w öhnlich bew andert und m it knapp über
500 Euro auch noch ziem lich bezahlbar.
Maximale Verdichtung
Bei n äherer B etrachtung w irkt
d er fed erleich te W in zlin g
wie eine K am pfansage an
all die aus C hina stam -
m e n d e n
P la stik b o m -
ber, die in dieser P reis-
klasse so n st die Regale
u n d S ch au fen ster d er H ä n d le r b ev ö l-
kern. D am it der „M y A udio Integrated
A m plifier“ b ei d e r P rä sen ta tio n n ic h t
untergeht, sollte er vorzugsweise im D uett
m it der gleich großen CD Box S, für die
der H ändler ru n d 365 Euro verlangt, im
hübschen lackierten A crylständer gezeigt
w erden - u n d das am besten in A ktion.
Pro-Ject bietet, vielleicht um zu zeigen,
dass der V erstärkerw inzling u n ersch ro -
cken auch m it den gro ß en Jungs spielen
kann, ausgew achsene S tandlautsprecher
für 630 Euro Paarpreis an, die uns jedoch
rein optisch in dieser K om bination m ehr
als eine Spur zu d o m in a n t erscheinen.
S chauen w ir u n s sta ttd e sse n zu n äch st
m al an, w as d er H ersteller an in n eren
W e rten verspricht:
ru n d 30 W a tt p ro
K anal, die Fähigkeit, auch an im p ed an z-
kritischen L autsprechern n ich t ein -
zu k n ick en , ein en D o p p el-M o -
no-A ufbau, einen W andler,
der bis h in a u f zu 24 Bit/192 kH z seiner
A rbeit nachgeht u n d auch im asynchro-
n en U SB -M odus n o ch n ic h t das E nde
seiner Fähigkeiten m arkiert, offenbart die
Rückseite doch neben den bereits ange-
sp ro c h e n e n A n sc h lu sso p tio n e n au ch
n o ch einen 3,5- m m -K linkenanschluss
fü r einen S ubw oofer o d er ein en zw ei-
ten V erstärker für eine w eitere H örzone.
Die B edienung, ob am G erät oder an der
m itgelieferten Scheckkarten-Fernbedie-
nung, gelingt dabei auf A nhieb auch ohne
langwieriges Studium der B edienungsan-
leitung, w as leider auch keine Selbstver-
ständlichkeit ist.
N im m t sich d er K leine da n ic h t ein
b isschen viel v o r u n d v erschluckt sich
an sein en eig en en A n sp rü ch en , fra g -
ten w ir uns? D er erste C heck fand m it
den K o p fh ö rern aus u n se re m T estfeld
(ab Seite 28) statt, doch der M aiA hielt
sich w acker u n d hatte erstaunlich w enig
M ühe m it den H örern, auch w enn
n a tu rg e m ä ß d er R aum enger,
Da bleibt kein Millim eter unge-
nutzt: Rückseite des MaiA mit
Analog- und Digitalanschlüssen,
LS-Klemmen und Antenne
40 STEREO 8/2014